Sangeeta-Marma-Yoga® -

Musikalische Arbeit in der Prävention

 

Der Begriff Sangeeta bedeutet übersetzt: zusammen singen. Er deutet schon darauf hin, dass wir in Sangeeta-Marma-Yoga® den eigenen Standort im sozialen Raum testen. Diese Techniken ermöglichen es, unsere emotionalen Gedächtnisinhalte mit unserem bewussten Arbeitsgedächtnis zusammen zum Vorschein kommen zu lassen. Im Marma-Yoga® bezeichnen wir dieses Geschehen als dissoziativen oder meditativen Bewusstseinszustand. Die Kräfte der sozialen Söge, die unser autobiographisches Selbst bedrohen oder fremdbestimmen, ohne dass unser Wachbewusstsein davon Kenntnis nimmt, können hierin aufgedeckt werden, z.B. im Test der Verbindung von Herz und Stimme (Sarasvati Nadi).

 

Yoga als Kunst des Aufdeckens von Täuschungen und Beendens von Selbsttäuschungen bedient sich dieser Koppelung von Handlungen und Sinneswahrnehmungen mit dem Blutkreislauf:

In den Atemübungen des Pranayama bilden die Anfänge des Respirationstraktes in der Nase den Beginn der im Yoga Nadis genannten Tonkanäle Ida (Mond) und Pingala (Sonne) mit ihrem Bezug zu weiblichen und männlichen hormonellen Regulationen und Rhythmen. Sie können erfahren werden in Stimmungen von Tongeschlechtern oder Tonfolgen. So bedeutet die Bezeichnung "Raga" für einen Modus der (schon in vorarischer Zeit entstandenen) indischen Shiva-Musik eine "Wallung des Blutes" im Sinne emotionaler Stimmungen.

Im Zusammenspiel mit Rhythmus, Melodie und Harmonie und ihren Entstehungsgebieten im Gehirn werden die unterschiedlichen Arten der neurobiologischen Schmerzverarbeitung dargestellt. Die Yoga-Übungspraxis als Test der Schmerzbewältigung wird so für die Belange chronischer Schmerzerfahrungen erweitert. Ein assoziativer Raum für kreative Möglichkeiten unseres Handelns in unserer tatsächlichen sozialen Lage (unserem Feld) kann entstehen.

 

Weil wir dafür unsere Stimme (Instrument, Handlung) und unsere Ohren (Wahrnehmung) benutzen und beide aufgefordert sind, nicht im herkömmlichen musikalischen Sinne eingesetzt zu werden, braucht niemand irgendwelche musikalische Vorkenntnisse oder gar eine "gute Gesangstimme". Vielmehr braucht es: Spaß am Experiment und Lust am Kennenlernen besonderer marmayogischer Techniken für den Alltag.